Ambrosia PBL
Untersuchungen zur Verbreitung und Ökologie von Ambrosia artemisiifolia und Entwicklung von Strategien zum Umgang mit der Art in zwei Regionen Baden-Württembergs
Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrauts (Ambrosia artemisiifolia) besitzen ein hohes allergenes Potenzial und können zu allergischen Haut- und Atemwegserkrankungen führen. Die aus Nordamerika stammende Pflanzenart breitet sich seit einiger Zeit stark in einigen europäischen Ländern aus und tritt seit Beginn der 1990er Jahre auch vermehrt in Deutschland auf. Im Rahmen des hier beschriebenen Projektes soll in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Allergologen, Meteorologen und Biologen untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Exposition von Ambrosia-Pollen, der Sensibilisierung gegenüber Ambrosia-Pollen und der klinischen Relevanz dieser Exposition beim Menschen besteht. Die Untersuchungen finden in zwei Regionen Baden-Württembergs statt. In einer Region (Stadt Waghäusel, Landkreis Karlsruhe) kommen seit einigen Jahren großflächige Bestände von Ambrosia artemisiifolia vor; in einer Vergleichsregion (Bad Waldsee-Reute, Landkreis Ravensburg) waren bislang keine oder nur sehr wenige Vorkommen der Art bekannt. Weiterhin sollen im Rahmen des Projektes Untersuchungen zur Effektivität von Maßnahmen zur Reduzierung des Ambrosia-Bestandes vorgenommen werden. Im Rahmen des hier beschriebenen Teilforschungsprojektes werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
• Kartierung des Bestandes von Ambrosia-Pflanzen in beiden Untersuchungsgebieten (Projektgruppe Biodiversität), Erfassung der vorhandenen Pollenkonzentration (Deutscher Wetterdienst)
• Bestimmung der vorhandenen Sensibilisierung gegenüber den Allergenen von Ambrosia-Pollen und bekannten kreuzreaktiven Allergenen (Zentrum für Allergie und Umwelt München, Landesgesundheitsamt Stuttgart)
• Einschätzung der klinischen Relevanz nachgewiesener Ambrosia-Sensibilisierungen Zentrum für Allergie- und Umweltforschung München, Landesgesundheitsamt Stuttgart)
• Überprüfung der Effektivität von Maßnahmen zur Reduzierung des Ambrosia-Bestandes (Projektgruppe Biodiversität), Beschreibung der räumlichen und zeitlichen Verteilungen der Ambrosia-Pollen in Baden-Württemberg mittels des Lokalmodells des DWD (Deutscher Wetterdienst)
Die Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie bearbeitet im Auftrag der Landsanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) den biologisch ausgerichteten Teil des Teilforschungsprojektes. Durchgeführt werden die Kartierungen und Bestandsuntersuchungen von Ambrosia artemisiifolia in beiden Untersuchungsgebieten sowie die Untersuchungen zum Einfluss von Bekämpfungsmaßnahmen der Stadt auf Ambrosia artemisifolia.
Ansprechpartner: Dr. Beate Alberternst, Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie (PBL)